Globale Musik im Hochschulstudium: Kann und soll man Globale Musik akademisieren?

Neuere musikalische Genres wie Jazz und Pop sind wesentlich aus Prozessen der Durchmischung und Aneignung unterschiedlicher bzw. fremder Musiktraditionen entstanden. Aber auch in der Klassischen Musik, in der Neuen Musik oder im Folk wurde ausgiebig mit fremdem Material gearbeitet. Immer wurde Vorhandenes in einen neuen Kontext gesetzt, vermischt und ästhetisch manipuliert bzw. angepasst. Angesichts dieser Vielschichtigkeit und schier grenzenlosen Erweiterungsmöglichkeiten musikalischer Ausdrucksformen durch globalen Austausch, ihrer Bedeutung für die Alltagskultur und einer zum Teil künstlerisch hochwertigen Umsetzung, wundert es, dass es in Deutschland praktisch keine Studienangebote für Globale Musik gibt.
In diesem Panel soll der Möglichkeit bzw. der Notwendigkeit eines neuen Studienangebotes Globaler Musik auf den Grund gegangen werden. Einerseits kann eine Akademisierung künstlerischer Tätigkeit zu Recht hinterfragt werden, andererseits bietet sich jungen internationalen Künstlern die grosse Chance eines Studiums im Rahmen einer praxisbasierten Verflechtung von kreativen Prozessen mit musikwissenschaftlichen bzw. musikethnologischen Erkenntnissen.

Leo Vervelde
Direktor des World Music and Dance Center - CODARTS / Rotterdam

Prof. Dr. Heinz Geuen
Pro-Rektor der Hochschule für Musik und Tanz Köln

Dieter Mack
Komponist, Musiker und Musikwissenschaftler / Lübeck

Xu Fengxia
Musikerin (Ghuzeng, Sanxian) / Paderborn



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