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Giora Feidman

Giora Feidman   Als Musiker-/In gekennzeichnet


Klezmer

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Giora Feidmann wird am 25.März 1936 als Sohn jüdischer Einwanderer aus Bessarabien (Moldawien/südliche Ukraine) in Argentinien geboren. Er hat die Musik im Blut, denn auch sein Vater und sein Großvater waren schon Musiker.
'Von Anfang an, vom Tag meiner Geburt haben mich Lieder begleitet. Für mich waren das die jiddischen Lieder, die meine Mutter für mich sang, als ich ein kleines Kind war - und später, als junger Musiker, die Lieder von Schubert. Mit beiden bin ich groß geworden, von beiden habe ich gelernt und beide sind mir sehr nah.'

Giora Feidman wächst in der Hauptstadt Buenos Aires auf, lernt Klarinette und spielt schon als Kind mit seinem Vater auf Festen. Mit 18 Jahren erhält er eine Anstellung als Klarinettist am Teatro Colon, der renommiertesten Opernbühne Südamerikas. Mit 21 Jahren verlässt er Buenos Aires und erreicht nach einer langen Schiffsreise in Haifa das Gelobte Land, denn wie Hunderttausende andere Juden zieht es ihn in den neu gegründeten Staat Israel. Schon am Tag nach der Ankunft beginnt er für Konzerte zu proben, und noch in der ersten Woche hat er seinen ersten Solo-Auftrit, denn schon vorab hat er einen Vertrag gemacht mit dem Israel Philharmonic Orchestra, den ihm der Dirigent Paul Kletzki vermittelt hat.
18 Jahre lang ist Giora Mitglied des Orchesters. Er tritt mit dem IPO weltweit in nahezu allen wichtigen Konzertsälen auf, unter vielen großen Dirigenten, wie Leonard Bernstein, Karl Münch, Raffael Kubelik, John Barbirolli und Eugene Ormandy sowie Zubin Mehta.
Das neue Umfeld des Klarinettisten Giora Feidman ist ein kulturelles Kaleidoskop unterschiedlichster Farben, Sprachen, Traditionen und Klänge, die im jungen Israel verschmelzen. Giora Feidman, der bei seiner Ankunft in Israel weder Hebräisch noch Jiddisch und nicht einmal Englisch sprechen kann, saugt all dies in sich auf. 'Erst als ich in Israel war, wurde mir bewusst, wie wichtig jüdische Musik für mich sein würde. Damals konnte ich noch nicht wissen, wie sehr diese Musik eines Tages mein Leben und meine Karriere als Musiker verändern und bestimmen würde.'
Giora Feidman taucht tief ein in Klezmermusik, den 'Jewish Soul', nimmt Einflüsse auf und entwickelt sie in seinen Interpretationen weiter. Die Klarinette erweist sich als ideales Instrument, um emotionale Nuancen zum Ausdruck zu bringen. Mit einer kleinen Gruppe reist er durch die Kibuzzim und spielt auf. Die Renaissance des Klezmer nimmt ihren Lauf.
Zu Beginn der 70er Jahre verlässt Feidman das Israel Philharmonic Orchestra und gibt im Ausland Klezmer-Konzerte.
Feidman verlässt Israel zu Beginn der 70er Jahre und geht als Solist nach New York. Er erobert mit seinen Klezmer-Interpretationen von London bis Tokio die Bühnen der Welt. Bald ist sein Name im Ausland für viele ein Begriff, doch in Deutschland kennt ihn kaum jemand. Das ändert sich, als Regisseur Peter Zadek für seine Inszenierung des Musicals 'Ghetto' von Joshua Sobol (1984) einen jüdischen Musiker sucht. Ein israelischer Kollege spielt ihm die Musik von Feidman vor und Zadek ist begeistert.
Das Stück mit Esther Ofarim in der Hauptrolle läuft an der Berliner Schaubühne und am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg und wird ein großer Erfolg. Deutschland entdeckt Giora Feidman und der Musiker die Schauspielerei.

So hat der Jewish Soul nun auch Mitteleuropa erreicht.  Der ebenso vielseitige wie experimentierfreudige Klarinettist bricht mit in immer neuen Formationen zu immer neuen Ufern auf, und die Zahl derer, die ihn in Konzertsälen und am Lautsprecher begeistert dabei begleiten, wächst stetig. Daneben stehen auf Feidmans Konzertprogramm aber auch George Gershwins Werke und Tangos aus seiner argentinischen Heimat. Später kommen vermehrt sinfonische Musik zeitgenössischer israelischer Komponisten (Ora Bat Chaim, Betty Olivero) hinzu sowie klassische Werke, darunter Mozarts Klarinettenkonzert.

Längst reicht ihm die Konzertbühne nicht mehr. Immer wieder wirkt er in Theaterstücken, Musicals, Opern und Filmen mit. Zusammen mit Itzak Perlman spielt er die Musik zu Steven Spielbergs Holocaust-Film 'Schindlers Liste' ein, die 1994 mit dem 'Oscar' ausgezeichnet wird. Er tritt in 'Comedian Harmonists' auf und in 'Jenseits der Stille'. 1995 macht er mit der Neuvertonung des Stummfilm-Klassikers 'Golem' Furore und 2005 mit seinem Stück 'Nothing But Music', einer Inszenierung in zehn poetischen Bildern.

Mit all diesen Projekten ist der Musiker Giora Feidman zum Botschafter geworden, der Brücken zwischen Völkern und Kulturen baut. Im August 2005 lädt ihn Papst Benedikt XVI ein, zur Vigil auf dem Weltjugendtag in Köln aufzuspielen - vor mehr als 800.000 Zuhörern. Heute ist der Virtuose Feidman eine Persönlichkeit der Zeitgeschichte.


HomepageGiora Feidman @ www.giorafeidman-online.com www.giorafeidman-online.com

Das Profil wurde angelegt am [2019-11-12 15:12:33] durch Autor 5, zuletzt geändert [2019-11-12 15:26:06] durch Letzter Editor 5



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